Frequently asked questions (FAQ)

Sepsis ist eine komplexe und oft schwer verständliche Erkrankung. Um Ihnen zu helfen, haben wir Antworten auf einige der häufigsten Fragen zu Sepsis zusammengestellt, darunter Informationen zu Ursachen, Symptomen, Behandlung und Nachsorge. Sollten Sie die gewünschten Informationen nicht finden, zögern Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren.

1. Was ist Sepsis?

Sepsis ist ein lebensbedrohlicher medizinischer Notfall, der auftritt, wenn die Reaktion des Körpers auf eine Infektion eigene Gewebe und lebenswichtige Organe schädigt. Diese überschiessende Reaktion kann zu Organversagen und Tod führen – insbesondere wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Ähnlich wie bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt erfordert Sepsis eine sofortige Behandlung. Ohne rasches Eingreifen kann sich Sepsis zu einer schweren Sepsis oder einem septischen Schock entwickeln, was das Sterberisiko erheblich erhöht.

2. Ist Sepsis dasselbe wie eine Blutvergiftung?

Sepsis wird oft als «Blutvergiftung» bezeichnet, aber das ist nicht genau dasselbe. «Blutvergiftung» ist ein nicht-medizinischer Begriff, der typischerweise das Vorhandensein von Bakterien in der Blutbahn, die sogenannte Bakteriämie, beschreibt. Eine Sepsis hingegen ist die extreme und fehlregulierte Reaktion des Körpers auf eine schwere Infektion, nicht nur auf Bakterien im Blut.

3. Wie erkenne ich eine Sepsis?

Sepsis ist oft schwer zu erkennen, da ihre Symptome denen anderer, häufig auftretender Krankheiten ähneln. Dennoch ist es wichtig, bei einer bestehenden Infektion auf bestimmte Warnzeichen zu achten. Achten Sie auf die folgenden Symptome:

  • Verwirrung oder Desorientierung
  • Fieber oder niedrige Körpertemperatur
  • Frösteln und Schüttelfrost
  • Schneller Puls / Herzrasen
  • Kurzatmigkeit: Schwierigkeiten beim Atmen oder schnelles Atmen.
  • Ungewöhnlich starkes Krankheitsgefühl
  • Verminderte Urinausscheidung
  • Blasse, marmorierte Haut oder bläuliche Hautveränderungen.

Wenn eines dieser Symptome nach einer Infektion oder Verletzung auftritt, suchen Sie umgehend medizinische Hilfe auf, da die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Sepsis entscheidend sind, um schwere Komplikationen zu verhindern.

4. Für wen besteht das Risiko einer Sepsis?

Eine Sepsis kann jeden treffen, aber bestimmte Gruppen sind einem höheren Risiko ausgesetzt. Dazu gehören:

  • Ältere Erwachsene (65 Jahre und älter)
  • Säuglinge und Kleinkinder
  • Menschen mit geschwächtem Immunsystem (z.B. Menschen, die sich einer Chemotherapie unterziehen oder mit Krankheiten wie HIV/AIDS oder Autoimmunerkrankungen leben)
  • Patienten mit chronischen Krankheiten (wie Diabetes, Nierenerkrankungen oder Herzinsuffizienz)
  • Hospitalisierte Personen, insbesondere solche nach grossen chirurgischen Eingriffen, Kathetern oder mechanischen Beatmungsgeräten
  • Menschen mit Verbrennungen, grossen Verletzungen oder offenen Wunden

5. Wie wird eine Sepsis diagnostiziert?

Die Diagnose von Sepsis erfolgt anhand einer Kombination aus klinischen Symptomen und Laboruntersuchungen, da es keinen einzelnen Test zur Bestätigung gibt. Bei Verdacht auf Sepsis ist es wichtig, sofort mit der Antibiotikatherapie zu beginnen. Das medizinische Fachpersonal achtet auf zentrale Anzeichen wie Fieber, erhöhten Puls, schnelle Atmung, Verwirrtheit oder Schläfrigkeit. Zusätzlich werden Blut-, Urin- oder andere Proben zur Laboranalyse entnommen, um die Infektion genauer zu identifizieren – bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Scans können ebenfalls eingesetzt werden, um die Infektionsquelle zu finden oder zu bestätigen.

6. Wie wird eine Sepsis behandelt?

Sepsis ist ein medizinischer Notfall und die Behandlung sollte so früh wie möglich beginnen. Zu den wichtigsten Massnahmen gehören:

  • Antibiotika: Breitspektrum-Antibiotika undje nach Verdachtsdiagnose andere antimikrobiellen Therapien werden in der Regel so schnell wie möglich verabreicht, um die Infektion zu bekämpfen, oft noch bevor Laborergebnisse vorliegen. Diese können im weiteren Verlauf an den angepasst werden, je nach Erreger und klinischem Ansprechen.
  • Flüssigkeit (Infusion): Intravenöse (IV) Flüssigkeiten werden verabreicht, um den Blutdruck aufrechtzuerhalten und einen ausreichenden Blutfluss zu den lebenswichtigen Organen zu gewährleisten.
  • Vasopressoren: Wenn Flüssigkeit allein nicht ausreicht, um den Blutdruck zu stabilisieren, können Medikamente, sogenannte Vasopressoren, eingesetzt werden, um die Blutgefässe zu verengen und den Blutfluss zu verbessern.
  • Sauerstofftherapie: Wenn die Atmung beeinträchtigt ist, kann zusätzlicher Sauerstoff oder mechanische Beatmung erforderlich sein.
  • Chirurgischer Eingriff: In einigen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein, um die Infektionsquelle zu beseitigen, z. B. durch Drainage eines Abszesses oder Entfernung von infiziertem Gewebe.
  • Unterstützung lebenswichtiger Organe: Dies kann eine Blutwäsche bei Nierenversagen oder Medikamente zur Unterstützung der Herzfunktion oder anderer betroffener Organe umfassen.

7. Was sind die Langzeitfolgen einer Sepsis?

Das Überleben einer Sepsis kann zu einer Reihe von langfristigen körperlichen und psychischen Auswirkungen führen, die oft als Post-Sepsis-Syndrom (PSS) bezeichnet werden. Dazu gehören:

  • Chronische Müdigkeit und Muskelschwäche
  • Konzentrationsschwierigkeiten oder Gedächtnisprobleme (oft als «Gehirnnebel» bezeichnet)
  • Angstzustände, Depressionen oder PTSD
  • Schlafstörungen
  • Wiederkehrende Infektionen aufgrund eines geschwächten Immunsystems
  • Organfunktionsstörungen, wie eingeschränkte Nieren- oder Lungefunktion
  • Chronische Schmerzen oder Gelenksteifheit

Die Genesung kann von Person zu Person unterschiedlich verlaufen, und einige Betroffene können anhaltende Komplikationen entwickeln, die eine fortlaufende medizinische Betreuung oder Rehabilitation erfordern. Eine frühzeitige Rehabilitation und Nachsorge können helfen, die langfristigen Behandlungsergebnisse zu verbessern.

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